Wie lebt der Blutegel?

Der Blutegel gehört zu der Gruppe der Ringelwürmer.
Der Blutegel lebt in ruhigen Seen und Tümpeln.
Er stellt hohe Anforderungen an die Wasserqualität.
Er lebt nur in Ammoniak-, Salpeter- und Eisenfreien Gewässern.
Die Verdauung einer einzigen Blutmahlzeit dauert ein halbes bis zu zwei Jahren.

   

Blutegel übertragen keine Krankheiten.
Sie bilden ein antibiotikaähnliches Sekret, daß alle Krankheitskeime sofort abtötet!

Wirkung der Blutegeltherapie

  • Gerinnungshemmung: Der Körper wird entschlackt und entstaut. Der Sauerstoff wird besser in die Zellen transportiert. Es kommt nach der Therapie zur sanften Nachblutung, die bis zu 24  Stunden anhält. Je länger desdo besser!
  • Lymphstrombeschleunigung: Der Lymphstrom wird aktiviert. Es kommt daher zu einem besseren  Abtransport von Schlacken und Giftstoffen, die sich im Gewebe abgelagert haben.
  • Immunsystem: Die weißen Blutkörperchen werden angeregt sich zu vermehren und sich schneller zu bewegen. Das bedeutet, daß das Immunsystem aktiviert wird.
  • Venen: Die Veneninnenhaut wird durch das Sekret des Blutegels geschützt und geschont. Es kommt zu einer Verminderung der Ablagerungen.
  • Kreislauf: Der Kreislauf wird unterstützt und verbessert.
  • Gefäße: Es kommt zu einer Entkrampfung der Gefäße. Durch das Sekret des Blutegels kommt es zur Gefäßerweiterung, dadurch zu einer entkrampfend Wirkung.


Man vermutet noch weitere positive Phänomene der Blutegeltherapie, der Blutegel und die von Ihm abgegebenen Sekrete und deren Wirkungen auf den menschlichen Körper. Sie sind aber noch nicht alle ganz genau erforscht.

Man kann sagen, daß die Blutegeltherapie nicht nur eine lokale Therapie ist, sondern eine hervorragende Therapie für den gesamten Körper darstellt. Sie dringt tief in den Organismus ein und erfaßt den ganzen Menschen.



Durchführung der Blutegeltherapie:

Die Blutegel sind sehr sensible Tiere, die schon bei der kleinsten Unregelmäßigkeit und bei Streß nicht beißen.

So muß die Behandlung bei aufkommendem Gewitter oder bei Wetterumschwung verschoben werden, da die Tiere nicht beißen.

Die Patienten dürfen keine Parfüms oder Deos vor der Behandlunng benutzen.

Auch sollten sie am Vorabend auf den Genuß von Alkohol und Zigaretten verzichten.

Sie sollten morgens entspannt zur Behandlung kommen und keine Angst vor den Blutegeln haben. Es kann sein, daß die Tiere sonst nicht beißen.

Je nach Fall, werden zwischen 2 und maximal 10 Tiere angelegt, wobei es stark auf die Konstitution des Patienten ankommt wieviel Tiere benutzt werden.

Der Biß ist kaum zu merken. Sie bleiben ungefähr 60 Minuten am Körper, saugen sich voll und fallen dann ab.

In der Zeit haben sie ihre Größe stark verändert.

Von Anfangs 2 cm nimmt die Größe bis auf 10 cm zu, dabei haben sie dann maximal 10 Gramm Blut aufgenommen. Durch die (gewünschte) Nachblutung verliert der Patient pro Biß nochmals 40 – 60 Gramm. So kann man sagen, daß zu den positiven Eigenschaften der Blutegeltherapie auch noch die positiven Eigenschaften des Aderlaß hinzukommen.


Indikationen der Blutegeltherapie:

Die Verwendungsmöglichkeiten der Blutegel in der Naturheilkunde sind so vielfältig, daß es schwierig ist eine genaue Indikationsliste aufzustellen.


Kontraindikationen der Blutegeltherapie:

Patienten die blutverdünnende Medikamente einnehmen (z.B. Marcumar),
Patienten die an Blutgerinnungsstörungen leiden,
Patienten die sich vor den Tieren ekeln.

Blutegeltherapie

Die Blutegel sind meine besten Helfer in der Praxis.
Es ist die risikoärmste Ausleitungstherapie, die im Gegensatz zum Aderlaß, auch für körperlich geschwächte Patienten in Frage kommt.
Der Blutegel hat an seinem hinteren Bereich eine große, an seinem vorderen Bereich eine kleine Saugplatte.
In dieser vorderen Saugplatte befindet sich der Kiefer mit dem Gebiß, das ein  mercedessternartigen Aussehen hat.    

Die Blutegeltherapie ist eine sehr alte Therapie.
Die ersten Aufzeichnungen stammen aus der Zeit um 1000 v. Chr. aus dem Sanskrit. Die Blutegeltherapie war damals schon fester Bestandteil der indischen- und Ayurveda Heilkunde.
Im Laufe der Zeit wanderte die Therapie nach Westen.
Ihren Höhepunkt hatte sie im 18. und 19. Jahrhundert in Frankreich, wo im Jahr 1850 bis zu 100 Millionen Egel eingesetzt wurden. Man sprach damals von Vampirismus.
Da in dieser Zeit bei der Therapie maßlos übertrieben wurde (bis zu 80 Egel pro Patient) kam es wegen dem hohen Blutverlust der Patienten zu zahlreichen Todesfällen. Daraufhin geriet die Blutegeltherapie ins Zwielicht und wurde dann langsam Vergessen.
Heute erlebt sie wieder ein Comeback.