Die Blutegel sind meine besten Helfer in der Praxis.
Es ist die risikoärmste Ausleitungstherapie, die im Gegensatz zum Aderlaß, auch für körperlich geschwächte Patienten in Frage kommt.
Der Blutegel hat an seinem hinteren Bereich eine große, an seinem vorderen Bereich eine kleine Saugplatte.
In dieser vorderen Saugplatte befindet sich der Kiefer mit dem Gebiß, das ein mercedessternartigen Aussehen hat.
Die Blutegeltherapie ist eine sehr alte Therapie.
Die ersten Aufzeichnungen stammen aus der Zeit um 1000 v. Chr. aus dem Sanskrit. Die Blutegeltherapie war damals schon fester Bestandteil der indischen- und Ayurveda Heilkunde.
Im Laufe der Zeit wanderte die Therapie nach Westen.
Ihren Höhepunkt hatte sie im 18. und 19. Jahrhundert in Frankreich, wo im Jahr 1850 bis zu 100 Millionen Egel eingesetzt wurden. Man sprach damals von Vampirismus.
Da in dieser Zeit bei der Therapie maßlos übertrieben wurde (bis zu 80 Egel pro Patient) kam es wegen dem hohen Blutverlust der Patienten zu zahlreichen Todesfällen. Daraufhin geriet die Blutegeltherapie ins Zwielicht und wurde dann langsam Vergessen.
Heute erlebt sie wieder ein Comeback.